Das kommentierte Vorlesungsverzeichnis für das Wintersemester 2024/25

Vorlesungen

Venezianische Musik, 1500–1800

Prof. Dr. Konrad Küster

Dienstag 10–12 Uhr c.t. | HS 1119

Die Vorlesung, dem Bachelor-Studienplan zufolge eigentlich auf das 17. und 18. Jahrhundert ausgerichtet, muss einen sehr viel größeren Zeitraum abdecken (und ermöglicht daher auch die „Nutzung“ für andere Module): Es gibt in Venedig keinerlei Entwicklungszäsur um 1600, sondern vielmehr einen Rahmen, der im frühen 16. Jahrhundert gesetzt wird und an dessen Ausfüllung bis um 1750 kontinuierlich gearbeitet wird. Wirklich neu ist später dann nur die Oper, die prominent 1637 in dieses Geschehen eintritt und im Verlauf des 18. Jahrhunderts das Gesamtgeschehen zu beherrschen beginnt. So vermittelt die Vorlesung von vornherein, dass Kulturgeschichte kein Lernstoff ist, sondern ein Rahmen, um Erfahrungen zu sammeln und scheinbar Fixes zu reflektieren.

Daher werden wir „um 1600“ beginnen: bei Giovanni Gabrieli. Dies erschließt den Bedarf, historisch in die Tiefe zu blicken, und so werden wir anschließend versuchen, die spezifische Vorgeschichte der Stadt zu begreifen: mit Blick auf die „venezianische Doppelchörigkeit“, das italienische Madrigal, vor allem auch auf die ältere venezianische Instrumentalmusik. Erst daraufhin kann sich der Blick auf Jüngeres ausrichten: auf Entwicklungen hin zu Vivaldi und anderen, vor allem auch auf die Oper – bis hin zur Eröffnung des „Teatro La Fenice“ 1792, das einen Rahmen für eine jüngere, internationale Opernpraxis bot.

PO 2013

BA-HF:
  • M6: Vorlesung zur Musikgeschichte des 15. bis 17. Jahrhunderts
  • M7: Vorlesung zur Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts
  • M10: Vorlesung zur Musikgeschichte bis zum 17. Jahrhundert
  • M11: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert
BA-NF:
  • M2: Vorlesung zur Musikgeschichte des 15. bis 17. Jahrhunderts
  • M2: Vorlesung zur Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts
MA:
  • M5: Vorlesung zur Musikgeschichte bis zum 17. Jahrhundert
  • M5: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1600 bis 1850
    • Vorlesung zur Musikgeschichte von 1600 bis 1850
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Überblick
    • Vorlesung zur Musikgeschichte von 1600 bis 1850
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Vorlesung 1 zu einem musikwissenschaftlichen Thema
    • Vorlesung 2 zu einem musikwissenschaftlichen Thema

Liebe, Körperbilder und Sexualität in der Musik

Prof. Dr. Clemens Wöllner | Prof. Dr. Dr. Michael Fischer

Dienstag 10–12 Uhr c.t. | HfM 117

Wohl kaum ein Sujet wurde in der Musik so oft besungen, empfunden und auch verklausuliert dargestellt wie das der Liebe. Ob Musical, Oper oder Schlager, ob arabische Liebeslyrik, romantisches Klavierlied oder Rap – in unterschiedlichen kulturellen Traditionen und Genres spielen der Ausdruck und das Erleben von Liebesgefühlen eine zentrale Rolle. Dabei werden Fragen wie Geschlecht, Körperlichkeit und Sexualität fast immer mitverhandelt. Die Verarbeitung der Liebesthematik in der Musik spiegelt somit auch gesellschaftliche Entwicklungen, Einstellungen und auch die jeweiligen Machtverhältnisse wider. Die Ringvorlesung behandelt die vielfältigen Ausdrucksformen dieser Thematik in der Musik und ihre Rezeption im kulturell-sozialen Kontext, wobei sich über alle Unterschiede hinweg auch die Frage nach der Reichweite anthropologischer Konstanten stellt. Namhafte Expertinnen und Experten aus Freiburg und dem In- und Ausland werden zu drei Themengebieten sprechen: (1) Romanzen: Fantasie, Schwärmerei und (unerreichbare) Liebe, (2) Geschlechterspiele: Rollenbilder in der Musik, (3) (No) Satisfaction: Körperlichkeit und Sexualität. Die Spielweisender Liebe werden durch zahlreiche Musikbeispiele veranschaulicht und gemeinsam im Anschluss an die Vorträge diskutiert.

PO 2013

BA-HF:
  • M11: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert
MA:
  • M5: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert

PO 2024

BA-HF:
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
BA-NF:
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Vorlesung 1 zu einem musikwissenschaftlichen Thema
    • Vorlesung 2 zu einem musikwissenschaftlichen Thema

Systematische Musikwissenschaft: Entwicklungen, Theorien und Positionen

Prof. Dr. Clemens Wöllner

Dienstag 16–18 Uhr c.t. | HS 1119

Systematische Musikwissenschaft beschäftigt sich mit allen Facetten des Musikschaffens, Musizierens und Musikhörens in ihren philosophischen, psychologischen, physikalischen und soziologischen Dimensionen. Die Vorlesung bietet zunächst einen Überblick auf die fachgeschichtlichen Wurzeln seit der Antike und die Herausbildung als Fachdisziplin gegen Ende des 19. Jahrhunderts, bevor verschiedene Ansätze und Strömungen ab dieser Zeit bis heute vorgestellt und exemplarisch mit aktuellen Forschungsthemen in Verbindung gebracht werden. Das Spektrum der Themen reicht von der Frage, warum Menschen seit jeher in allen Kulturen musizieren über neurobiologische Grundlagen des Hörens bis hin zum Einfluss dessynchronen Musizierens oder Tanzens auf das Sozialverhalten.
  • H. de la Motte-Haber u.a. (Hrsg.): Handbuch der Systematischen Musikwissenschaft, 6 Bde., Laaber: Laaber-Verlag 2004-2010.

PO 2013

BA-HF:
  • M11: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert
MA:
  • M5: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert

PO 2024

BA-HF:
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
BA-NF:
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Vorlesung 1 zu einem musikwissenschaftlichen Thema
    • Vorlesung 2 zu einem musikwissenschaftlichen Thema
Beitritt über Glarean oder per E-Mail an c.woellner@mh-freiburg.de.

Understanding 19th-Century European Music through Pauline Viardot

Prof. Dr. Natasha Loges

Mittwoch 16–18 Uhr c.t. | HfM 101

This lecture series takes you through the history of 19th-century music through the career and experiences of the singer, composer and pedagogue Pauline Viardot. She collaborated closely with many canonical figures including Rossini, Saint-Saëns, Gounod, Meyerbeer, Liszt, Chopin, Berlioz, the Schumanns, Brahms, Fauré, and Massenet. A superb musician, she advised closely on the creation of many successful works for the concert stage and theatre. Her own compositions were fundamental to the creation of European musical culture from Russia to Spain. Her superb voice, her ability to sight-read orchestral scores at the piano, and to speak six languages made her centrally important to many male creators.

Exploring Viardot's legacy allows us to:

  • consider music beyond narrow national boundaries
  • rethink composition as a collaborative activity
  • reassess the significance of arrangement and translation in repertoire transfer
  • learn how opera and concert life worked
  • understand the possibilities and limits available to 19th-century musical women.
This class will be relevant to anyone interested in opera, song, chamber music, piano music and gender.

PO 2013

BA-HF:
  • M8: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert
  • M11: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert
BA-NF:
  • M2: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert
MA:
  • M5: Vorlesung zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
    • Vorlesung zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Überblick
    • Vorlesung zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Vorlesung zur einem musikwissenschaftlichen Thema
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Vorlesung 1 zu einem musikwissenschaftlichen Thema
    • Vorlesung 2 zu einem musikwissenschaftlichen Thema
Beitritt über Glarean oder per E-Mail an n.loges@mh-freiburg.de.

Seminare

Musik Mozarts in detaillierter Analyse

Prof. Dr. Konrad Küster

Dienstag 14–16 Uhr c.t. | HS 1119

Musikwissenschaftliche Analyse lässt sich nicht mit bloßer Formenlehre bewerkstelligen: gleichsam mit Satellitenaufnahmen der Musik aus dem Weltall. Das Seminar soll vielmehr Anregung dazu sein, sich bei der Arbeit mit Musik in die Rolle ihrer Komponist:innen zu versetzen, die ja jede einzelne Note zu Papier gebracht haben, teils bezogen auf Konventionen ihrer Zeit, teils auch gegründet auf Berufserfahrung, kaum je auf „Gefühl“ (das erst beim Zuhören entsteht und in der Musik mit „technischen“ Mitteln angelegt sein muss), durchaus aber auf Inspiration. Dieses Analysieren ist elementares musikwissenschaftliches Handwerkszeug: als Voraussetzung, sich Musikwerken überhaupt zu nähern, außerdem als Background für das aufmerksame Musikhören, nicht zuletzt auch für Arbeiten der Musikedition.

Das lässt sich eigentlich mit jedem beliebigen Œuvre praktizieren. Mozart allerdings bietet ein breites, innerlich stilistisch zusammenhängendes Angebot, in dem obendrein ein Weg vom Einfacheren zum Komplizierten möglich ist. Wir werden also exemplarisch vorgehen und uns sehr lange mit einzelnen Sätzen befassen. Startpunkt soll die A Dur-Sinfonie KV 201 sein (darin zunächst der 1. Satz); später sollten wir den Blick weiten auf ein Klavierkonzert und auf mindestens eine (komplexe) Arie.

PO 2013

BA-HF:
  • M7: Proseminar zur Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts
  • M11: Hauptseminar zur Musikgeschichte ab dem 17. Jahrhundert
BA-NF:
  • M3: Proseminar zur Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts
MA:
  • M1: Hauptseminar 1 zur Musikgeschichte
  • M2: Hauptseminar 2 zur Musikgeschichte
  • M3: Masterseminar zur Musikgeschichte

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1600 bis 1850
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1600 bis 1850
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zur Musikgeschichte
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Vertiefung
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1600 bis 1850
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem musikwissenschaftlichen Thema
  • Schwerpunkt Historische Musikforschung
    • Seminar 1 zu einem Thema Historischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Historischer Musikforschung

Die „Florentiner Camerata“. Zur vielschichtigen Erforschung eines historischen Themenkomplexes im digitalen Zeitalter

Prof. Dr. Stefanie Steiner-Grage

Mittwoch 14–18 Uhr c.t. (Einzeltermine) | HS 1119

Viel ist über die Entstehung der Oper als neuer Gattung um 1600 geschrieben worden. Eine entscheidende Rolle wird dabei stets dem unter der Bezeichnung „Florentiner Camerata“ bekannten Gelehrtenzirkel um die Grafen Giovanni Bardi und Iacopo Corsi zugewiesen.

Im Seminar werden wir uns vor allem den Quellen zur Florentiner Camerata aus mehreren Blickwinkeln nähern. Welche Quellen gibt es, in welcher Form liegen sie vor und wie findet man sie? Viele umfassende Publikationen aus den 1990er-Jahren drohen in unserer heute  digitalisierten Welt aus dem Blick zu geraten, weil sie (noch) nicht in maschinenlesbarer Form vorliegen, z.B. aus urheberrechtlichen Gründen. Was können wir aus dem Studium von Originaldokumenten lernen? Welche Rolle spielt die Sprachbarriere? Und wie gelingt es, aus der Beschäftigung mit vielen Einzeldokumenten am Ende wieder ein größeres und dennoch differenziertes Bild zu erhalten?

Welche Rolle wird hier künftig die Digitalisierung und evtl. die automatische Übertragung (OCR) oder Übersetzung von Dokumenten (z.B. DeepL) spielen? Schon jetzt beeinflusst die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen unsere Forschungstätigkeit gravierend und scheint die mühsame Quellenarbeit zu erleichtern… Wird angesichts einer Vielzahl an digitalen Angeboten die Reise ad fontes oder wenigstens zur nächstgelegenen Bibliothek wirklich überflüssig?

Und nicht zuletzt: Welche Rolle spielt die KI? Werden wir zukünftig immer öfter auch mit KI-generierten „Dokumenten“ oder real gar nicht existierenden Fußnoten zu tun haben? Auch wenn eine eindeutige Antwort auf diese vielen Fragenkomplexe kaum möglich scheint, werden wir uns doch immer stärker mit ihnen auseinandersetzen müssen.

PO 2013

BA-HF:
  • M6: Proseminar zur Musikgeschichte des 15. bis 17. Jahrhunderts
  • M10: Hauptseminar zur Musikgeschichte bis zum 17. Jahrhundert
BA-NF:
  • M3: Proseminar zur Musikgeschichte des 15. bis 17. Jahrhunderts
MA:
  • M1: Hauptseminar 1 zur Musikgeschichte
  • M2: Hauptseminar 2 zur Musikgeschichte
  • M3: Einführung in die Forschungsarbeit
  • M3: Masterseminar zur Musikgeschichte

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1350 bis 1650
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1350 bis 1650
  • Musikkulturen
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zur Musikgeschichte
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Vertiefung
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1350 bis 1650
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem musikwissenschaftlichen Thema
  • Schwerpunkt Historische Musikforschung
    • Seminar 1 zu einem Thema Historischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Historischer Musikforschung
  • Mittwoch, 16.10.2024 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 30.10.2024 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 13.11.2024 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 27.11.2024 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 11.12.2024 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 18.12.2024 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 15.01.2025 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 29.01.2025 (14–17 Uhr c.t.)
  • Mittwoch, 05.02.2025 (14–17 Uhr c.t.)

Musikpsychologische Interpretationsforschung

Prof. Dr. Clemens Wöllner

Donnerstag 12–14 Uhr c.t. | HfM 101

Was kennzeichnet eine gelungene Performance? Wie sehr weichen renommierte Interpretinnen und Interpreten vom Notentext ab? Was versteht man unter dem Flow-Erleben beim Üben und Musizieren? Aus musikpsychologischer Sicht stellt die musikalische Interpretation und deren Vorbereitung eine hochspezialisierte Tätigkeit dar, die kognitive, handlungsmotorische und auditiv-visuelle-taktile Fertigkeiten umfasst. Dadurch können Einblicke in die psychologischen Integrationsleistungen von Musizierenden gewonnen und Folgerungen für den Fertigkeitserwerb entwickelt werden. Behandelt werden im Seminar die maßgeblichen Prozesse, die von der Erarbeitung eines Musikstücks über die Aufführung bis hin zur Wahrnehmung von Interpretationen durch das Publikum reichen. Besonderes Augenmerk liegt auf Themen wie physisches und mentales Üben, Gedächtnis und auswendig Spielen, Improvisation, musikalischer Ausdruck, Individualität, sowie Auftritt vor Publikum (visuelle Bedeutung der Körperbewegungen, Bewertungsunterschiede in Jurys). Dabei werden wir auch erörtern, welche konkreten Impulse die Forschungsergebnisse für die Musikpraxis und -pädagogik ermöglichen.
  • G. McPherson (Hrsg.): The Oxford Handbook of Music Performance, Bd. 1 und 2, Oxford: University Press 2022.

PO 2013

BA-HF:
  • M9: Proseminar zur systematischen Musikwissenschaft
BA-NF:
  • M4: Proseminar zur systematischen Musikwissenschaft
MA:
  • M6: Lehrveranstaltung zu interdisziplinären Aspekten der Musikwissenschaft

PO 2024

BA-HF:
  • Empirie und Performanz in der Musikwissenschaft
    • Seminar 1 zur systematischen Musikwissenschaft
    • Seminar zu Performance-Studies
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar 2 zur systematischen Musikwissenschaft
BA-NF:
  • Methoden der Musikwissenschaft
    • Seminar 1 zur systematischen Musikwissenschaft
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar 2 zur systematischen Musikwissenschaft
MA:
  • Übergeordnete Zugänge zu Musik als Wissensgegenstand
    • Seminar zu Struktur, Performanz und Wahrnehmung von Musik
  • Schwerpunkt Systematische Musikforschung
    • Seminar 1 zu einem Thema Systematisch-empirischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Systematisch-empirischer Musikforschung
Beitritt über Glarean oder per E-Mail an c.woellner@mh-freiburg.de.

20th-Century Global Women Pianists

Prof. Dr. Natasha Loges

Dienstag 12–14 Uhr c.t. | HS 1119

This seminar explores pianistic careers during the 20th century with a focus on women throughout the world. Since well before the establishment of conservatoires, women pianists have outnumbered men. With the establishing of colonies and the global dispersal of pianos, women outside Europe/USA also used the piano as a means to develop self-expression, independent careers and incomes, often against societal expectations.

This class explores figures ranging from China to Brazil, including the first generation of Chinese women pianists, pianists from Taiwan, pianism in Turkey, Egypt and Ethiopia; women pianists in Communist countries in Eastern Europe; pianist-wives such as Yvonne Loriod, Messiaen’s wife; specialists in contemporary music from Germany and Austria; and women pianists during National Socialism. It will examine the music these women composed, their repertoires and interpretation styles, and their career trajectories. Th is class will be relevant to anyone interested in 20th-century global music, gender and the piano.

PO 2013

BA-HF:
  • M8: Proseminar zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert
BA-NF:
  • M3: Proseminar zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert
MA:
  • M3: Masterseminar zur Musikgeschichte

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zur Musikgeschichte
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Vertiefung
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem musikwissenschaftlichen Thema
  • Schwerpunkt Historische Musikforschung
    • Seminar 1 zu einem Thema Historischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Historischer Musikforschung
Beitritt über Glarean oder per E-Mail an n.loges@mh-freiburg.de.

Barbra Streisand. Eine Schauspielerin, Sängerin und Filmemacherin in den USA des 20. Jahrhunderts

PD Dr. Knut Holtsträter

Donnerstag 10–12 Uhr c.t. | ZPKM

Wie kaum eine zweite verkörpert die 1942 in New York geborene Barbra Streisand eine Künstlerpersönlichkeit, die gegen vielfache Widerstände ihren eigenen Weg geht. Anfänglich eine Karriere als ernste Schauspielerin anstrebend, feiert sie auf dem Broadway als Musical-Darstellerin erste Erfolge, daneben wurde sie für den Nightclub entdeckt, bald folgten Filmrollen in Musical Comedies und ernsten Filmen sowie etliche Fernsehspecials. Schließlich fand sie als Drehbuchautorin und Filmemacherin (Filmregisseurin und -produzentin) zu ihrer, wie sie findet, eigentlichen Berufung (Yentl und Prince of Tides). Vor allem ist sie aber als stimmstarke Sängerin bekannt. Sie zählt zu den wenigen Künstler*innen, die in ihrer Karriere jeweils bei den Emmy, Grammy, Oscar und Tony Awards gewonnen haben. Sowohl ihre Starpersona und ihre Vorbildfunktion als Künstlerin als auch ihr öffentliches Auftreten als politisch agierender Celebrity macht sie bis heute zu einer wichtigen gesellschaftlichen Figur der USA.

Im Seminar werden wir einen Überblick über die Biographie, Karriere und das künstlerische Schaffen Barbra Streisands gewinnen. Anhand von repräsentativen Einzelbeispielen aus ihrer sechs Jahrzehnte umspannenden Karriere wollen wir uns, mithilfe methodischer Ansätze aus der Musik-, Theater- und Medienwissenschaft, mit ihrem künstlerischen Schaffen auseinandersetzen. Die Einzigartigkeit von Streisands Karriere gibt aber auch die Möglichkeit in besonders deutlicher Weise die Eingebundenheit des Stars in die sie umgebende Musik- und Medienindustrie zu erörtern und ihre individuelle Biographie als Star-Narrativ zu hinterfragen.

PO 2013

BA-HF:
  • M9: Proseminar zu einem Themenbereich musikwissenschaftlicher Forschung
MA:
  • M6: Lehrveranstaltung zu interdisziplinären Aspekten der Musikwissenschaft

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zur Musikgeschichte
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Vertiefung
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
MA:
  • Übergeordnete Zugänge zu Musik als Wissensgegenstand 
    • Seminar zur Kulturalität von Musik
  • Schwerpunkt Kulturwissenschaftlich-ethnologische Musikforschung
    • Seminar 1 zu einem Thema Kulturwissenschaftlich-ethnologischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Kulturwissenschaftlich-ethnologischer Musikforschung

Notationskunde: Musikalische Schrift im historischen Kontext, 800–1600

Dr. Janine Droese

Montag 16–18 Uhr c.t. | HS 1119

Notationskunde gehört seit den Anfängen der Musikwissenschaft zu deren Grundlagen. Denn für die Musik der vielen Jahrhunderte bis zur Etablierung der Audioaufzeichnung gilt, dass wir im wesentlichen auf schriftliche Quellen angewiesen sind, wenn wir Wissen über sie erlangen wollen. Unter diesen schriftlichen Quellen nehmen die Notenhandschriften (und später auch Notendrucke) eine besonders wichtige Rolle ein. Allerdings war und ist musikalische Notation selbst veränderlich. Anders als die Buchstabenschrift, die schon früh standardisiert wurde, entwickelt sie sich in enger Wechselwirkung mit anderen musikhistorischen Prozessen bis heute weiter. Wir werden uns im Seminar mit den frühen Stationen der europäischen Notationsgeschichte – von den Neumen des 9. Jahrhunderts bis zur Mensuralnotation des 16. Jahrhunderts – beschäftigen, und sowohl die Techniken als auch die Kontexte des Notierens in den Blick nehmen. Das routinierte Lesen und tiefere Verständnis der Notenschriften wird durch regelmäßige Übertragungen geübt. Diese Fähigkeiten bilden die Basis für eine philologische Auseinandersetzung mit der Musik vor 1600. Gleichzeitig dient das so erlangte Verständnis als Grundlage für Reflexionen über historische Musiknotation als Schriftkultur und ihre Relevanz für aktuelle schrift- und bildtheoretische Diskurse.

  • Willi Apel: Die Notation der polyphonen Musik, 900–1600, Leipzig und Wiesbaden 1962.
  • Manfred Hermann Schmid: Notationskunde. Schrift und Komposition 900–1900. Mit digitalem Lehrgang (= Bärenreiter Studienbücher Musik 18), Kassel u. a. 2012.

PO 2013

BA-HF:
  • M4: Notationskunde
MA:
  • M4: Übung zur Notationskunde

PO 2024

BA-HF:
  • Musikwissenschaftliche Quellen
    • Seminar zu Musikmedien – Notation, Instrument, Tonträger
BA-NF:
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar zu Musikmedien – Notation, Instrument, Tonträger
MA:
  • Übergeordnete Zugänge zu Musik als Wissensgegenstand 
    • Seminar zur Medialität von Musik

Das Konzeptalbum: Zwischen Progressivem Rock und bürgerlichem Bildungsanspruch. Die Wiederentdeckung der Großform in der populären Musik der 1960er und -70er Jahre

Christian Haber

Freitag 10–12 Uhr c.t. | HS 1119

Eine Geschichte der populären Musik des 20. Jahrhunderts kommt nicht ohne eine Auseinandersetzung mit dem „Album“ als dem vielleicht wichtigsten Tonträger aus. Wie kam es dazu, dass das Musikalbum in seiner Länge und Präsentationsform seit den späten 1960er Jahren vor allem in der Jugendkultur einen derartigen Stellenwert erlangte und wie hat sich diese Bedeutung bis heute geändert? Welchen Anteil hatte der vorrangig britische Progressive Rock an dieser Entwicklung und wo verläuft die Grenze zwischen Konzeptalbum und Kompilation einzelner Stücke? Sind die großformatigen Werke mit den „großen“ Werken der europäischen Kunstmusik vergleichbar und wenn ja, was macht sie vermeintlich „groß“? Welche Werke genießen bis heute Kultcharakter und warum? Diesen Fragen soll im Seminar einführend und überblicksartig nachgegangen werden.
  • D. Nicholls: "Formal prolongation in British pop and rock music of the 1960s and ’70s", in: C. Jost u. G. Herzfeld (Hrsg.): Große Formen in der populären Musik (= Populäre Kultur und Musik 26), Münster:  Waxmann 2019, S. 57–68.
  • T. Hecken: "Große Formlosigkeit. Avantgarde-Ansprüche und Rockmusik in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre", in: Ebd., S. 81–94.
  • J. G. Papenburg: "Konzeptalben als 'große Werke' populärer Musik?", in: Musik & Ästhetik 21/84 (2017), S. 30–45.

PO 2013

BA-HF:
  • M8: Proseminar zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert
  • M9: Proseminar zu einem Themenbereich musikwissenschaftlicher Forschung
  • M9: Proseminar zur historischen Musikwissenschaft
BA-NF:
  • M3: Proseminar zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert
  • M4: Proseminar zur historischen Musikwissenschaft

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
  • Musikkulturen
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zur Musikgeschichte
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Vertiefung
    • Seminar zur Musikgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen

Einführung in die Musikwissenschaft

Janik Hollaender

Mittwoch 10–12 Uhr c.t. | HS 1119

Was machen und wie arbeiten Musikwissenschaftler*innen? Diese Fragen sind für das Musikwissenschaftsstudium so zentral wie die Antworten darauf vielfältig und komplex sind. Das Ziel dieser Einführung ist es, Grundfragen des Faches anzusprechen und dabei ein breites Spektrum unterschiedlicher methodischer und wissenschaftstheoretischer Zugänge kennenzulernen.

Die Lehrveranstaltung führt schrittweise durch unterschiedliche Perspektiven und Teilbereiche, die in der musikwissenschaftlichen Forschung jeweils eine zentrale Rolle einnehmen. Zunächst wird die Historische Musikwissenschaft aus einer fachgeschichtlichen und einer wissenschaftstheoretischen Perspektive in den Blick genommen. In den darauf folgenden Sitzungen werden wir uns mit Quellenphilologie, Musiktheorie, Fragestellungen und -komplexen der älteren Musikgeschichte, der Musikästhetik und der populären Musikforschung, mit den Potenzialen und Methoden der Digital Humanities sowie mit kulturellen und identitätspolitischen Perspektiven auf Musikgeschichte auseinandersetzen.

Zu den einzelnen Schwerpunktthemen werden wir immer wieder Fachexpert*innen aus dem Umfeld des Freiburger FZM als Gäste begrüßen können. Gleichzeitig möchten wir mit regelmäßigen Praxiseinheiten versuchen, Erfahrungen und Routinen in zwei musikwissenschaftlichen Kernkompetenzen aufzubauen: einem wachsamen Hören von und einem zielführenden Schreiben über Musik. Die Lehrveranstaltung wird durch ein Tutorat begleitet.

PO 2013

BA-HF:
  • M1: Einführung in das musikwissenschaftliche Arbeiten

PO 2024

BA-HF/NF:
  • Einführung in die Musikwissenschaft
    • Einführung in die Musikwissenschaft

Einführung in die Ethnomusikologie

Dr. Salah Eddin Maraqa

Donnerstag 14–16 Uhr c.t. | HS 1119

Als Unterdisziplin der Musikwissenschaft befasst sich die Ethnomusikologie (Musikethnologie) in Forschung und Lehre mit dem Studium der Musikkulturen der Welt. Ihr Gegenstand ist jede Art der menschlichen Beschäftigung mit der Musik und der damit hervorgebrachten kulturellen Wertschöpfungen. Nicht nur die Musik als Klangphänomen bzw. das musikalische Produkt steht im Fokus der Betrachtung, sondern auch alle damit verbundenen Prozesse der menschlichen Produktion und Rezeption. Mit anderen Worten: Um musikalische Strukturen verstehen zu können, ist es notwendig, vorerst die kulturellen Konzepte der Menschen verstehen zu lernen, die diese Strukturen hervorbringen. Dazu verknüpft die Ethnomusikologie musikologische mit anthropologischen Forschungsmethoden.

Neben einem historischen Überblick über die Entwicklung dieses Faches von den Anfängen bis hin zu den heutigen Forschungsausrichtungen, widmet sich das Seminar anhand ausgewählter Regionalfallstudien der kritischen Besprechung der Arbeitsgebiete, Methoden, Theorien und Ziele der Ethnomusikologie.

Ziel des Seminars ist es, die Studierenden für das Nebeneinanderstehen verschiedener musikästhetischer Konstrukte und Weltvorstellungen von Musik zu sensibilisieren, und sie dazu zu bewogen, Musik als Mittel der Kommunikation und im funktionalen Kontext kultureller Vielfalt zu begreifen.

  • H. Myers (Hrsg.): Ethnomusicology. An Introduction, London: Macmillan 1992.
  • T. Rice: Ethnomusicology. A Very Short Introduction, Oxford u. a.: Oxford University Press 2014.
  • A. Simon: Ethnomusikologie. Aspekte, Methoden und Ziele, Berlin: Simon Verlag für Bibliothekswissen 2008.

PO 2013

BA-HF:
  • M9: Proseminar zur Ethnomusikologie
BA-NF:
  • M4: Proseminar zur Ethnomusikologie

PO 2024

BA-HF:
  • Musikkulturen
    • Seminar zur Ethnomusikologie
BA-NF:
  • Methoden der Musikwissenschaft
    • Seminar zur Ethnomusikologie

Anthropologie der Musik

Dr. Salah Eddin Maraqa

Freitag 12–14 Uhr c.t. | HS 1119

Eine Untersuchung von „Musik“ als integralem Bestandteil der Gesamtkultur kann nicht losgelöst vom sozio-kulturellen Kontext sowie den jeweiligen kulturellen Bedingungen und Voraussetzungen erfolgen. Dabei steht nicht nur der Klang an sich, sondern auch alle Konzepte und Anschauungen, die dem Akt der Klangerzeugung vorausgehen und diesen begleiten, sowie alle damit zusammenhängenden menschlichen Verhaltensweisen mit ihren sozialen und psychischen Faktoren im Mittelpunkt des Interesses. Obschon sich die Kunst des Hörens und des „Musizierens“ in sämtlichen Kulturen nachweisen lässt, ist die Bedeutung und der Sinn der sonischen Systeme nicht universell. Im Rahmen des Seminars soll eine Annäherung an eine Auswahl verschiedener Systeme unter anthropologischem Gesichtspunkt vorgenommen und aufgezeigt werden, wie eine derartige Annäherung zu einer Bereicherung unseres Wissens über die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen sowie die Spezifika der menschlichen Natur führt.
A. Merriam: The Anthropology of Music, [Evanston, Illinois:] Northwestern University Press 82008.

PO 2013

BA-HF:
  • M9: Proseminar zur Ethnomusikologie
BA-NF:
  • M4: Proseminar zur Ethnomusikologie
MA:
  • M6: Lehrveranstaltung zu interdisziplinären Aspekten der Musikwissenschaft

PO 2024

BA-HF:
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem ethnomusikologisch-musikkulturellen Thema
BA-NF:
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar zu einem ethnomusikologisch-musikkulturellen Thema
MA:
  • Übergeordnete Zugänge zu Musik als Wissensgegenstand 
    • Seminar zur Kulturalität von Musik

Einführung in die Maqām-Musik

Dr. Salah Eddin Maraqa

Blockseminar (Einzeltermine) | HS 1119

Die Musikkulturen des östlichen Mittelmeerraums basieren traditionell auf dem Konzept des maqām, ein arabischer Terminus, der wörtlich „Ort“, „Stelle“ oder „Rang“ bedeutet und im musikbezogenen Kontext mit Bedacht als „Modus“ übersetzt werden darf. In diesen Musikkulturen stellt der maqām das Regelwerk für die kompositorische Praxis dar und ist Grundlage aller traditionellen, vorkomponierten und improvisierten Instrumental- sowie Vokalgenres. Maqāme unterscheiden sich durch verschiedene Parameter wie den Tonvorrat, einen gewissen Ambitus, eine charakteristische melodische Fortschreitung über bestimmte Ruhepunkte sowie einen festen Grundton. Das Verständnis dieses Phänomens und seiner historischen Entwicklung ist Grundvoraussetzung für das Verständnis der traditionellen arabischen, türkischen und griechischen Musik. Durch die Lektüre ausgewählter Quellentexte sowie die Besprechung und auditive Analyse ausgewählter Beispiele von maqām-Musik strebt dieses Seminar an, diesen Themenkomplex für die Seminarteilnehmer*innen zugänglich zu machen.

PO 2013

MA:
  • M3: Masterseminar zur Musikgeschichte

PO 2024

BA-HF:
  • Musikkulturen
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem ethnomusikologisch-musikkulturellen Thema
BA-NF:
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
    • Seminar zu einem ethnomusikologisch-musikkulturellen Thema
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem musikwissenschaftlichen Thema
  • Schwerpunkt Kulturwissenschaftlich-ethnologische Musikforschung 
    • Seminar 1 zu einem Thema Kulturwissenschaftlich-ethnologischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Kulturwissenschaftlich-ethnologischer Musikforschung
  • Samstag, 26.10.2024 (10–16 Uhr c.t.)
  • Samstag, 09.11.2024 (10–16 Uhr c.t.)
  • Samstag, 23.11.2024 (10–16 Uhr c.t.)
  • Samstag, 07.12.2024 (10–16 Uhr c.t.)
  • Samstag, 18.01.2025 (10–16 Uhr c.t.)

Lektüre antiker und früharabischer musiktheoretischer und -philosophischer Texte

Dr. Salah Eddin Maraqa

Donnerstag 10–12 Uhr c.t. | HS 1119

Das Interesse der arabisch-muslimischen Philosophen an der Wissenschaft der Musik lässt sich bis in das frühe 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Dies fällt zeitlich zusammen mit der Übernahme des traditionellen Kanons der philosophischen Werke des Aristoteles, dem in hellenistischer Zeit die vier zahlenbasierten „mathematischen“ Wissenschaften Arithmetik, Geometrie, Astronomie und eben Musik als Ergänzung zum philosophischen Studienplan hinzugefügt worden waren. Die literarische Grundlage der Wissenschaft der Musik unter dem Arabern bildeten Übersetzungen aus dem Griechischen. Unter den „antiken“ Musikschriftstellern, die arabisch-muslimischen Autoren wie al-Kindī, al-Fārābī, Ibn Sīnā, Iḫwān aṣ-Ṣafā bekannt waren, sind neben Platon und Aristoteles insbesondere Euklid, Pythagoras, Ptolemäus, Nikomachos von Gerasa und Aristoxenos zu nennen. Die Inhalte der arabischsprachigen Werke umfassen neben Definitionen musikalischer Grundbegriffe wie „Ton“, „Klang“ oder „Intervall“ auch Informationen zu verschiedenen Aspekten der Musiktheorie, darunter das Tonsystem, die Metrik, das Instrumentarium, die Stimmung von Instrumenten sowie die Sphärenharmonie, Proportionen, Harmonik, Ethoslehre und weitere Themen symbolischer Natur. Im Rahmen dieses Lektüreseminars werden ausgewählte Passagen aus den zu besprechenden arabischen Werken in Übersetzung gelesen und diskutiert. Zur besseren Einordnung der Inhalte werden darüber hinaus, sofern vorhanden, Parallelstellen aus der altgriechischen Tradition herangezogen. Das Seminar verfolgt das Ziel, sich mit dem Stand der Wissenschaft der Musik in den frühen Jahrhunderten der arabisch-islamischen Zivilisation sowie den Mechanismen des Wissenstransfers und der Wissensaneignung in diesem Kontext auseinanderzusetzen.

PO 2013

BA-HF:
  • M4: Lektüre ästhetischer oder musiktheoretischer Texte
  • M5: Proseminar zur Musikgeschichte bis zum 15. Jahrhundert
BA-NF:
  • M3: Proseminar zur Musikgeschichte bis zum 15. Jahrhundert

PO 2024

BA-HF:
  • Musikgeschichte bis 1450
    • Seminar zur Musikgeschichte bis 1450
  • Musikkulturen
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
  • Musikwissenschaftliche Quellen
    • Seminar zu Musikdiskursen
  • Vertiefung von Teildisziplinen der Musikwissenschaft
    • Seminar zur einem ethnomusikologisch-musikkulturellen Thema
BA-NF:
  • Musikgeschichte – Vertiefung
    • Seminar zur Musikgeschichte bis 1450
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Seminar zu musikkulturellen Räumen, Institutionen und Epochen
    • Seminar zu Musikdiskursen
    • Seminar zur einem ethnomusikologisch-musikkulturellen Thema
MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft
    • Seminar zu einem musikwissenschaftlichen Thema
  • Schwerpunkt Kulturwissenschaftlich-ethnologische Musikforschung 
    • Seminar 1 zu einem Thema Kulturwissenschaftlich-ethnologischer Musikforschung
    • Seminar 2 zu einem Thema Kulturwissenschaftlich-ethnologischer Musikforschung

Johann Sebastian Bachs Johannespassion (1724/25) als Beispiel für die gegenseitige Inspiration von Musik und Theologie

Prof. Dr. Meinrad Walter

Freitag 12–14 Uhr c.t. | HfM Raum 101

J. S. Bachs Johannespassion, die vor etwa 300 Jahren in sehr unterschiedlichen Fassungen entstand, eignet sich sehr gut für ein interdisziplinäres Seminar: musikwissenschaftlich lassen sich die Fassungen und Editionen vergleichen, mit Exkursen zur Biografie Bachs und zur Geschichte der Passionsmusik; theologisch interessant sind die vertonten Texte in ihrer biblisch-lutherischen Prägung sowie das vieldiskutierte Wort-Ton-Verhältnis in dieser Musik von Leid und Leidenschaft, aber auch Fragen nach der Liturgie des Karfreitags. Interdisziplinär ergiebig sind überdies viele Aspekte der Rezeption wie etwa eine Bearbeitung von Robert Schumann (mit Trompeten!) sowie zahlreiche Inszenierungen und Choreografien des Werkes aus jüngerer Zeit. Zudem sollen Fragen der theologischen und musikalischen Vermittlung eine Rolle spielen: Wie schreibt man in einem Programmheft einführend über ein solches Werk, und wie „gehen“ Werkeinführungen vor Konzerten, womöglich sogar im musikalisch-theologischen Teamwork?

Das Seminar kann von Studierenden der (Kirchen-)Musik oder Theologie ohne Vorkenntnisse im jeweils anderen Fach besucht werden. Es steht mit einigen anderen Freiburger Aktivitäten zur Johannespassion in einem lockeren Zusammenhang (ohne dass diese besucht werden müssen): Oratorienkurs an der Musikhochschule (Prof. Frank Markowitsch) mit Aufführung der „Normalfassung“ (Neue Bach-Ausgabe) unter Leitung von Studierenden am 1. Februar 2025; Tagung zu Fassung II in der Kath. Akademie Freiburg am 21./22. März 2024 in Kooperation mit dem Freiburger Bachchor, der diese Version am 29. und 30. März 2024 im Freiburger Münster und im Konzerthaus Freiburg aufführen wird; eine weitere Aufführung gibt es mit dem Freiburger Barockorchester und Vox Luminis im Konzerthaus am Karfreitag, 18. April 2024 (Werkeinführung: Meinrad Walter).

PO 2013

MA:
  • M6: Lehrveranstaltung zu interdisziplinären Aspekten der Musikwissenschaft

PO 2024

MA:
  • Vertiefung ausgewählter Themenbereiche der Musikwissenschaft 
    • Seminar zu einem musikwissenschaftlichen Thema

Einführung in die tonale Mehrstimmigkeit I

Ralf Wolter

Montag 14–16 Uhr c.t. | HS 1119

Dieser Kurs richtet sich in erster Linie an die StudienanfängerInnen im Hauptfach oder Nebenfach Musikwissenschaft.

Als Voraussetzungen sollten die TeilnehmerInnen einige grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten aus der Allgemeinen Musiklehre mitbringen: Umgang mit gängigen Taktarten sowie rhythmisch-metrische Auffassungsgabe, problemloses Notenlesen im Violin- und Bassschlüssel wie auch das Einordnen von Tönen in Oktavräume; Bestimmen von Intervallen bis zur Dezime (rein, groß-klein, vermindert-übermäßig), Beurteilen von Intervallen (vollkommen konsonant, unvollkommen konsonant, dissonant) und Erkennen von Komplementärintervallen; Orientierung in Dur- und Molltonarten bis zu mindestens vier Vorzeichen (Durtonleitern, Molltonleitern: reines, harmonisches und melodisches Moll; sicherer Umgang mit dem Quintenzirkel). Ein Verständnis einfacherer Akkordbildungen ist hilfreich, aber zunächst noch nicht dringend erforderlich.

Zunächst beschäftigen wir uns mit der historischen Ausgangslage: den kontrapunktischen Voraussetzungen der Musik des 15. und 16. Jahrhunderts. Anhand einer Darstellung wichtiger musiktheoretischer Grundlagen und Hintergründe sowie der Bearbeitung praktischer und analytischer Übungsaufgaben soll ein erster Überblick über die Musik der damaligen Zeit eröffnet werden.

In der zweiten Hälfte des Kurses erfolgt dann der Einstieg in den Generalbass des 17. und 18. Jahrhunderts. Ausgehend von den Grundformen der Kadenz wird die Oktavregel im Mittelpunkt stehen. Die Inhalte und Themen des Kurses werden in satztechnischen Übungen gemeinsam erarbeitet. Der Kurs wird durch ein Tutorat begleitet, in denen einige der behandelten Themen zum besseren Verständnis praktisch am Klavier geübt werden können. Außerdem sollen wöchentliche Hausarbeiten angefertigt werden, um eine regelmäßige Rückmeldung des Leistungsstandes geben zu können.

In erster Linie werden die Inhalte des Kurses kontinuierlich auf digitale Weise mit der Lernplattform ILIAS vermittelt; die Präsenzveranstaltungen innerhalb der regulär vorgesehenen Sitzungszeiten sollen dem zusätzlichen Üben sowie einer Vertiefung des zu behandelnden Stoffes dienen.

Die Anerkennung einer Studienleistung (6 ECTS-Punkte) erfolgt mit einer abschließenden Klausur.

PO 2013

BA-HF:
  • M2: Harmonielehre I
BA-NF:
  • M1: Harmonielehre I

PO 2024

BA-HF:
  • Satztechnische Grundlagen
    • Einführung in die tonale Mehrstimmigkeit I
BA-NF:
  • Methoden der Musikwissenschaft
    • Einführung in die tonale Mehrstimmigkeit I

Musikanalyse / Harmonielehre III

Joss Reinicke

Montag 10–12 Uhr c.t. | HS 1119

PO 2013

BA-HF:
  • M3: Harmonielehre III

PO 2024

BA-HF:
  • Musikanalyse
    • Musikanalyse

Kolloquien

Gemeinsames Kolloquium des FZM

Prof. Dr. Konrad Küster | Prof. Dr. Clemens Wöllner | Prof. Dr. Natasha Loges | Dr. Salah Eddin Maraqa

Dienstag 18–20 Uhr c.t. | HS 1119 & Online

Das Kolloquium ist „der“ fachliche „Social Event“ des Seminars in seiner Einbindung in das Freiburger Forschungs- und Lehrzentrum Musik. Jede:r ist willkommen: Studierende, die gegen Ende ihres Studiums einmal ein Arbeitsthema selbst vorstellen möchten, sollten ohnehin einmal in das Veranstaltungsformat hineingeschnuppert haben; andere, die sich am Anfang ihrer Studienzeit befinden, können eine breite Facette an Inhalten kennenlernen, die das Arbeiten der Musikwissenschaft ausmachen (und wenn manches davon sich nicht auf Anhieb erschließt: macht nichts, lassen Sie sich inspirieren!).

Das genaue Programm wird vor Semesterstart auf der Website bekanntgegeben. Es umfasst Vorstellungen von Examensarbeiten und Gastvorträge auswärtiger Forschender zu einer großen Vielfalt von Teilthemen.

PO 2013

MA:
  • M7: Kolloquium 1 zu ausgewählten Themen aktueller musikwissenschaftlicher Forschung
  • M7: Kolloquium 2 zu ausgewählten Themen aktueller musikwissenschaftlicher Forschung
  • M7: Kolloquium 3 zu ausgewählten Themen aktueller musikwissenschaftlicher Forschung

PO 2024

BA-HF:
  • Orientierung: Musikwissenschaft in Forschung und Berufsleben
    • Kolloquium 1 zu aktuellen Themen der Musikforschung
    • Kolloquium 2 zu aktuellen Themen der Musikforschung
BA-NF:
  • Musikkulturen, Musikmedien, Musik(wissenschafts)diskurse
    • Kolloquium zu aktuellen Themen der Musikforschung
MA:
  • Musikwissenschaftliche Forschungsdiskurse I
    • Kolloquium 1 zu aktuellen Themen der Musikforschung
    • Kolloquium 2 zu aktuellen Themen der Musikforschung
  • Musikwissenschaftliche Forschungsdiskurse II
    • Kolloquium 3 zu aktuellen Themen der Musikforschung

Übungen

Übung zur Einführung in die Musikwissenschaft

N.N.

Mittwoch 12–14 Uhr c.t. | HS 1119


Übung zur Einführung in die tonale Mehrstimmigkeit I

N.N.

Montag 12–14 Uhr c.t. | HS 1119


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